Im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert entwickelt sich im Elsass eine bedeutende Textilindustrie. Vor allem Mulhouse ist für seine Stoffdrucke bekannt, aber in Colmar gibt es ebenfalls Manufakturen, die Stoffe herstellen. So die Weberei Haussmann in Logelbach, die von den Eltern des berühmten Stadtplaners von Paris gegründet wurde.
Ähnlich wie in den Seidenspinnereien in Lyon werden die Motive von begabten Malern geliefert, die für die Weberei arbeiten. Jean Georges Hirn ist einer von ihnen. Nach einer Ausbildung als Textilzeichner in Mulhouse arbeitet er ab 1802 in der Weberei Haussmann. Schnell macht er sich jedoch auch als Maler einen Namen. Seine Begabung für Blumenmalerei wird von den im Musée Unterlinden aufbewahrten Gemälden auf Leinwand oder Kupfer bezeugt. In der Manier der holländischen Meister des 17. Jahrhunderts schildert er die Blumen, hinter denen sich manchmal eine symbolische Lesart verstecken kann, mit einem detailgetreuen Naturalismus.
Referenz
Öl auf Leinwand
Künstler: Jean Georges Hirn (Mulhouse 1777-Logelbach 1839)
Jahr: 1829
Format: Höhe 120 cm; Breite 93 cm
Status: Legat Julie Hirn, 1886