Der Todeskarren

Musée Unterlinden

Place Unterlinden
68000 COLMAR

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+33(0)3 89 20 15 50

Öffnungszeiten

Mittwoch – Montag 9–18 Uhr

Dienstag geschlossen

1.1., 1.5., 1.11., 25.12 : geschlossen

24.12 und 31.12 : 9–16 Uhr

Die romantische Vorstellungskraft mancher Künstler wurde von der Krise in der Mitte des 19. Jahrhunderts und insbesondere der Revolution von 1848 nachhaltig geprägt. Der aus Straßburg stammende Théophile Schuler war einer von ihnen. Seine erste Lehrzeit verbrachte er bei Gabriel-Christophe Guérin in Straßburg, dann ging er nach Paris, wo er von 1839 bis 1843 bei Michel-Martin Drolling lernte und von 1843 bis 1848 Schüler des Historienmalers Paul Delaroche war. Der Todeskarren von 1848 ist eine künstlerische Verarbeitung der stürmischen Ereignisse, die Europa in diesem Jahr erschütterten. Inspiriert von Holbeins Totentanz-Darstellungen wie auch von der romantischen Vorliebe für das Esoterische und Jenseitige, ersinnt Schuler eine kühne Komposition von großem ikonografischem Reichtum. Ein Karren wird von dreizehn Pferdegerippen durch eine öde Friedhofslandschaft mit klaffenden Gräbern gezogen. Gelenkt wird er vom Tod in weiblicher Gestalt, der auf seinem Weg alle Menschen ohne Unterschied mitnimmt, auch den König, der vergeblich versucht, seine Krone festzuhalten. Selbst die Künste, personifiziert durch Frauenfiguren, werden nicht verschont, worauf auch der Grabstein in der Mitte der Komposition verweist: Er trägt den Namen des Malers.

 

Referenz

Öl auf Leinwand

Künstler: Théophile Schuler (Straßburg 1821-1878)

Jahr: Zwischen 1848 und 1851

Format: Höhe 190 cm; Breite 355 cm

Status: Schenkung Théophile Schuler, 1862

Théophile Schuler, Le char de la mort