Von Augen und Händen – Michel Paysant

Musée Unterlinden

Place Unterlinden
68000 COLMAR

info@musee-unterlinden.com

+33(0)3 89 20 15 50

Öffnungszeiten

Mittwoch – Montag 9–18 Uhr

Dienstag geschlossen

1.1., 1.5., 1.11., 25.12 : geschlossen

24.12 und 31.12 : 9–16 Uhr

7.2. — 30.8.20

Die Ausstellung De mains et d’yeux / Von Augen und Händen entstand im Rahmen der seit 2018 laufenden Restaurierung des Issenheimer Altars aus der Begegnung von Kunst und Wissenschaft und der Zusammenarbeit zwischen dem Musée Unterlinden und dem wissenschaftlichen Programm „Création, cognition, société“ der Université Paris Sciences et Lettres.

Das Forscherteam untersucht darin unter anderem, wie der Blick der Besucher durch Formen, Farben und dem Licht der Tafelgemälde Grünewalds gelenkt wird und in welchem Maß sich dieser Blick durch die Ergebnisse der Restaurierung verändert. Um die Bewegungen der Augen und damit die visuelle Wahrnehmung aufzuzeichnen, nutzen die Wissenschaftler verschiedene Techniken des Eye‑Trackings (auch: Blickerfassung oder Okulografie) und einen sogenannten Eye-Tracker. Dabei werden die Augenbewegungen mithilfe von Kameras aufgezeichnet und diese anschließend mithilfe einer Software mit hoher Präzision sichtbar gemacht. Auf diese Weise wird deutlich, wie wir ein Gemälde betrachten und welche Elemente erkennen den Blick am stärksten anziehen.

In diesem Kontext stellt die Arbeit von Michel Paysant das unerlässliche künstlerische Pendant dieses wissenschaftlichen Ansatzes dar. Ihr Titel De mains et d’yeux ist dabei wortwörtlich zu verstehen, da diese Zeichnungen mithilfe eines solchen Eye-Trackers aus den Augenbewegungen des Künstlers entstanden sind. Wie ein Stift bringen sie dabei die Linien und Formen der Werke aufs Papier. Die Aufzeichnungen entstanden bei der Betrachtung des Issenheimer Altars und des Bildteppichs Guernica und bilden genauer gesagt die Transkription der Bewegungslinien und der Fixationen seiner Augen angesichts der Werke und ermöglichen eine völlig neue Interpretation der beiden Originale.