Farben – Reich – Schön

Musée Unterlinden

Place Unterlinden
68000 COLMAR

info@musee-unterlinden.com

+33(0)3 89 20 15 50

Öffnungszeiten

Mittwoch – Montag 9–18 Uhr

Dienstag geschlossen

1.1., 1.5., 1.11., 25.12 : geschlossen

24.12 und 31.12 : 9–16 Uhr

Couleur, Gloire et Beauté / Farben – Reich – Schön

Altdeutsche Malerei in französischen Sammlungen (1420–1540)

4. Mai – 23. September 2024

Vom 4. Mai bis 23. September 2024 präsentieren das Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie in Besançon, das Musée Unterlinden in Colmar und das Musée des Beaux-Arts in Dijon in Zusammenarbeit mit dem Institut national d’histoire de l’art (INHA – Nationales Institut für Kunstgeschichte) eine Gemeinschaftsausstellung zur altdeutschen Malerei der Jahre 1370 bis 1550.
In rund 200 Werken aus französischen Sammlungen wird die gesamte Vielfalt dieser Kunst erlebbar. Neben großen Meistern wie Lucas Cranach, Albrecht Dürer oder Martin Schongauer sind in dieser Ausstellung auch zahlreiche, bislang weniger bekannte Werke und Künstler zu entdecken.

Das Projekt bildet den Abschluss eines umfangreichen Forschungsprogramms, in dem durch das Institut national d’histoire de l’art seit 2019 beinahe 500 Kunstwerke des Mittelalters und der Renaissance aus den Gebieten des Heiligen Römischen Reiches erfasst und untersucht wurden. Das Programm umfasste gemäldetechnologische Untersuchungen vor Ort, eine systematische Dokumentation und Literaturrecherche sowie Recherchen zu möglichen Zuschreibungen.

 

Ergänzt durch Leihgaben aus regionalen Museen (Orléans, Lyon, Roanne, Marseille, Agen, Grenoble, Moulins, Lille…), Museen in Paris (Musée du Louvre, Musée des Arts Décoratifs, Musée de Cluny…) und Kirchen (Luemschwiller, Marckolsheim, Weyersheim…) präsentiert jedes der drei Museen auf der Grundlage der eigenen Sammlungen eine besondere Auswahl, in der die kulturellen und historischen Gegebenheiten seiner Region zum Tragen kommen.

Im Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie in Besançon steht dabei die deutsche Malerei der Renaissance im Vordergrund. Aufgrund seiner Geschichte – die Franche-Comté war vom 11. bis 13. Jahrhundert und von 1493 bis 1678 Teil des Heiligen Römischen Reiches – bewahrt das Museum heute dank mehrerer Schenkungen an die Stadt ein umfangreiches Ensemble von Malereien und Grafiken
aus dieser Zeit. Die Ausstellung befasst sich mit den geografischen, aber auch symbolischen Grenzen zwischen dem Privaten, dem Öffentlichen und dem Religiösen und zeigt nicht nur Werke großer Meister, sondern auch anonymer Künstler. Es sind Zeugnisse, in denen die vielen ungelösten Fragen zu einer Epoche sichtbar werden, in der das gesamte künstlerische Schaffen in Werkstätten, Zünften und Netzwerken organisiert war. Das Ausstellungskonzept trägt dazu bei, die neu gewonnenen Erkenntnisse einem breitem Publikum zu vermitteln.

Die Sammlung spätmittelalterlicher Malerei des Musée Unterlinden umfasst im Wesentlichen in Colmar entstandene Werkejener Epoche. Dank zahlreicher Leihgaben aus Museen und Kirchen erweitert sie den Blickauf die Kunstproduktion am Oberrhein – jener Region, die in etwa das heutige Elsass sowie, zu beiden Seiten des Rheins, die Vogesen, den Schwarzwald und das Gebiet zwischen Straßburg im Norden und Basel im Süden umfasst. Reiche, wirtschaftlich florierende Städte bildeten damals die großen Zentren künstlerischen Schaffens: Basel, Colmar, Freiburg im Breisgau und Straßburg.

Die Ausstellung in Colmar widmet sich den vielen Fragen, die sich Besucher:innen heute beim Anblick dieser Werke stellen: Wie sah der künstlerische Schaffensprozess im 15. und 16. Jahrhundert aus? Welche Funktion nahmen diese heute als reine Kunstwerke betrachteten Malereien ein? In welcher Beziehung standen Maler und Auftraggeber zueinander? Darüber hinaus lädt sie die Besucher:innen zu einer stilistischen Entdeckungsreise ein, in der sie die Besonderheiten der einzelnen Kunstzentren oder gar Werkstätten nachvollziehen können und erfahren, wie die Künstler den sich wandelnden Kunstgeschmack der Auftraggeber reagierten.

Mit seinem außergewöhnlichen Sammlungsbestand bietet das Musée des Beaux-Arts in Dijon in einer nie dagewesenen Auswahl ein umfassendes Panorama der Malerei des 15. und beginnenden
16. Jahrhunderts, einschließlich neuer Gegenüberstellungen und Zuschreibungen. In einem bewusst pädagogischen Ansatz vermittelt es wichtige Schlüssel für das Verständnis der Rolle dieser Kunstwerke zum Ende des Mittelalters. Zudem hinterfragt sie die Entwicklung der Darstellungsformen und stilistischen Besonderheiten verschiedener Kunstzentren in Deutschland und an den Grenzen des Heiligen Römischen Reiches.

Der von den Éditions Faton und dem Institut national d’histoire de l’art (Nationales Institut für Kunstgeschichte ) herausgegebene Katalog spiegelt den aktuellen Wissensstand in der Forschung zur altdeutschen Malerei der Jahre 1370–1550 wider und dient gleichzeitig als Referenz für Werke
in französischen Sammlungen sowie als historiografische Studie zu den wichtigen französischen Sammlungen mit altdeutschen Malereien. An einer Vielzahl von Objekten fanden umfassende Studien insbesondere mit Blick auf deren Zuschreibung an einen Künstler oder eine Schule statt. Der reich bebilderte, 400 Seiten umfassende Katalog beinhaltet rund 140 Katalogeinträge von namhaften Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz und erscheint in deutscher und französischer Sprache.

Unter der Schirmherrschaft von

Emmanuel MACRON Präsident der Französischen Republik

Frank-Walter STEINMEIER Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

Katalog in deutscher und französischer Sprache (36 Autor:innen; 9 Essays; 140 Katalogeinträge)

 

Ausstellungsleitung

Kuratorische Leitung

Dr. Isabelle Dubois-Brinkmann, Leitende Kuratorin für Kulturerbe, und Aude Briau, Doktorandin der Kunstgeschichte (EPHE – PSL / Universität Heidelberg), wissenschaftliche Mitarbeiterin am INHA.

Kuratorinnen

Musée Unterlinden, Colmar

  • Camille Broucke, Kuratorin für Kulturerbe , Leiterin der Abteilung Kunst des Mittelalters und derRenaissance, Direktorin des Musée Unterlinden, Colmar.
  • Magali Haas, Wissenschaftliche Dokumentarin , Leiterin der Grafischen Sammlung am MuséeUnterlinden, Colmar.

Ein Forschungsprogramm des Institut national d’histoire de l’art (Nationales Institut für Kunstgeschichte)

Verzeichnis altdeutscher Malereien in den französischen Sammlungen (1370–1550)

https://www.inha.fr/fr/recherche/le-departement-des-etudes-et-de-la-recherche/domaines-de- recherche/histoire-des-collections-histoire-des-institutions-artistiques-et-culturelles-economie-de- l-art/repertoire-des-tableaux-des-primitifs-allemands-dans-les-collections-publiques-francaises. html

Das Forschungsprogramm beinhaltet die Erfassung und Untersuchung der in französischen Sammlungen aufbewahrten Malereien deutscher Produktion des Spätmittelalters und der Renaissance. Der dabei berücksichtigte geografische Raum umfasst das heutige Deutschland und Österreich, die nördliche Schweiz sowie das Elsass. Sie bilden ein Ensemble aus rund 500 Werken, von denen eine große Zahl dem breiten Publikum wie auch der Wissenschaft wenig bekannt ist.

Das Programm steht unter der Leitung von Dr. Isabelle Dubois-Brinkmann, Leitende Kuratorin
für Kulturerbe von 2019 bis 2023 am INHA tätig, in Zusammenarbeit mit Aude Briau, Doktorandin Kunstgeschichte (EPHE – PSL / Universität Heidelberg) und wissenschaftliche Mitarbeiterin am INHA, unterstützt von einem wissenschaftlichen Beirat aus Konservator:innen und Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz.